50 Jahre ANSA
Im Dienste der Flugsicherung
Am 27. Februar 2017 feierte ANSA ihr 50-jähriges Bestehen (▶ Festschrift 50 Jahre ANSA). Zu ihren vielfältigen nationalen und internationalen Tätigkeiten in multi-nationaler Teamarbeit in einem Dutzend Länder gehörte im Laufe von fünf vergangenen Jahrzehnten die Erfüllung verschiedenartigster Aufgaben.
Bei Gründung als eine der primären Tätigkeiten so beabsichtigt, gehörte die Beratung nationaler und internationaler Organisationen und Behörden im Fachbereich Flugverkehrsdienste (ATS) zu den ersten Aufgaben.
Es folgte die Erstellung von Lehrmaterial und Handbüchern für den Betrieb der Flugverkehrskontrolle und in späteren Jahren die Ausarbeitung diesbezüglicher Regelwerke für andere Länder wie Tschechien und Albanien.
Besondere Bedeutung und Aufregung erlangte die Schaffung eines zivil/militärischen Sicherheits-Komitees zur Feststellung und Bekanntmachung von Schwachstellen in der Flugverkehrskontrolle in Deutschland.
Den Zielen der Gruppe entsprechend trat ANSA 1973 im Flugsicherungskonflikt zwischen der kriegführenden Türkei und Zypern in dem Flugsicherungsgebiet (FIR) Nicosia als erfolgreicher Vermittler auf; und im Falle des Absturzes des Fluges DA1008 1980 auf Teneriffa-Nord konnte ANSA den zu Unrecht beschuldeten Fluglotsen vor der Gefängnisstrafe bewahren. Gutachtertätigkeit wurde für ausländische Anwaltskanzleien geleistet, so wie z.B. für den Überlinger Flugunfall.
Viel Raum nahm in den 1980’er und 1990’er Jahren die Erstellung von Flugsicherungs-Lehrprogrammen, Betriebsverfahrensvorschriften und Projektvorbereitungen sowie deren zeitlich umfangreiche Durchführung in Libyen, der Türkei, Deutschland, Tschechien und Holland ein.
Aus all diesen verschiedenen Betätigungsfeldern resultierte das Arrangement von Ausstellungsbereichen auf sieben Fachmessen und die Durchführung von mehreren Fachkonferenzen im In- und Ausland.
Verschiedene Vorschläge an die Internationale Zivil Luftfahrt Organisation ICAO zur Behebung von Schwachstellen im Flugsicherungssystem betrafen die Einführung von Mandarin-Chinesisch im Flugsicherungsbetrieb Südost-Asiens und eine bis heute nicht erfolgte technische Verbesserung des Notruf-Funkverkehrs im zivilen Flugverkehr.
Nach der Forderung der EU zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums (SES) unterstützte ANSA Regionalflughäfen und AIRBUS bei der ATC-Selbstzertifizierung.
Eine der bedeutensten Unternehmungen ANSA’s war die Konzipierung des zivil/militärischen aeronautischen Informations-Darstellungssystems CAIDS mit Demonstrationsmodellen auf den Luftfahrtmessen Hannover, Frankfurt/Main, Dubai und Cairo, beruhend auf zwei eigenen internationalen Studien zu den betroffenen Flugsicherungs-Datenkategorien.
ANSA’s Bekanntheitsgrad in der Flugsicherungsbranche führte schliesslich zur Teilnahme an bzw. Leitung von einem Dutzend internationaler Projekte überstaatlicher Finanzierungs-Institutionen wie EIB Luxemburg, EBRD London und UNDP oder der EU selbst.
ANSA’s Aktivitäten und Projekte wurden über alle Jahre begleitet durch journalistische Tätigkeit in der internationalen Luftfahrtpresse, Seminare, Vorträge und Moderation auf ca. 20 Messen und Konferenzen.
Letztendlich entstand zwischen 2009 und 2021 eine Dokumentationsreihe zur Entwicklung der Flugsicherung in Deutschland zwischen 1919 und 1990 im Selbstverlag in sieben Bänden und 12 Büchern für die National-Bibliothek und verschiedene Universitätsbibliotheken.
